Donnerstag, 25. August 2011

Bürgerliche Werte

„Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat“

Im bürgerlichen Lager werden die Zweifel immer größer, ob man richtig gelegen hat, ein ganzes Leben lang. Gerade zeigt sich in Echtzeit, dass die Annahmen der größten Gegner zuzutreffen scheinen.

Wärmstens ans Herz legen möchte ich meiner geneigten Leserschaft diesen Artikel aus der FAZ von Herausgeber Frank Schirrmacher.

Geradezu erstaunlich und herzerfrischend, wie die Eliten des deutschen Mainstreamkapitalismus angesichts der ständig weiterschwelenden Krisenherde nun nach dem Vollrausch der neokonservativen Marktapologetik vom politischen Katzenjammer gebeutelt werden. Nun folgt also die Ernüchterung und dann hoffentlich auch der Erkenntnisgewinn. Die Worte hör ich gerne, allein mir fehlt der Glaube. Aber letztendlich gestehe ich auch einem Herrn Schirrmacher die Fähigkeit zu, die eigenen Klassenschranken überwinden zu können. Sollte das geschehen, kann Herr S. mit meiner vollen Hochachtung rechnen.

Mathias Bröckers kommentiert dies in seinem Blog wie folgt: Angesichts des “Finanzkrise” genannten Raubzugs der Banken- und Finanzelite, der ganze Nationen in Elend und Chaos treibt,  erkennen langsam auch die Köpfe des konservativen Leitmediums FAZ, dass es so nicht weitergehen kann, weil die (von der Linken stets angeprangerte) neoliberale Umverteilung von unten nach oben auf nichts anderes als ein klassisches Feudalsystem zusteuert. Stellt sich doch  “in der Schuldenkrise die Frage, ob und mit welchen Mitteln die Wohlhabenden versuchen werden, ihre Position auch um den Preis einer massiven sozialen und politischen Krise zu verteidigen. Wir können nicht ausschließen, dass sie die Schrift an der Wand auch weiterhin nicht verstehen wollen."

(sw)

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