Dienstag, 26. Juli 2011

Terror...? Trotzdem nachdenken!

In Anbetracht der tragischen Ereignisse vom letzten Wochenende in Norwegen möchte ich auf einen Artikel verweisen, denn ich via "kritische-massen" auf dem "Opa - Blog" fand.

"Der Terrorakt, wie der gewöhnliche Terror selbst, zielt auf das Denken. Zerstörung des Denkens.
 

Dabei ist es zweitrangig, ob der Terrorakt durch einen vom (sozial bedingten) Wahn getriebenen Einzelnen ausgeführt wird, wie das im Fall des norwegischen Massenmörders zu sein scheint, oder ob er verübt wird von Menschen, die mehr oder weniger direkt von Organisationen bis hin zu staatlichen Geheimdiensten geführt werden und im entsprechend präparierten Umfeld handeln, wie das im Fall von 9/11 wahrscheinlich ist.
 

Die privatisierte Macht über die Allgemeinheit kann auf Terror nicht verzichten, weil nur so die Chance besteht, kritisches Denken und darauf fußenden Widerstand dauerhaft zu zerstören.
 

Der gewöhnliche Terror zumindest in den westlichen Kulturländern funktionierte und funktioniert oftmals unblutig, doch auch er braucht den jederzeit intakten, "innigen" Bezug zum mörderischen Terrorakt. Die Krise des atlantischen Kapitalismus und die sich abzeichnende Krise des Weltkapitalismus veranlaßt die Machthaber zunehmend zur Integration des unverhüllten Terrors in den Alltag. Das ist Einfügung von Elementen des Faschismus in unser gewöhnliches Leben, Beispiele: Guantanamo, Folter und Liquidierung von Menschen, sowie die "aus der Mitte der Gesellschaft" geäußerte und akzeptierte Freude darüber. Dieser Prozeß wird schrittweise vorangetrieben. Es gibt auch retardierende Momente. In jedem Fall wird er getragen von einem hochkomplexen dynamischen System der Herrschaftssicherung im 21. Jahrhundert. In ihm spielen die endlos fließenden Absonderungen diverser Schreibtische und Redaktionen eine zentrale, absolut unverzichtbare Rolle. Sie werden aber zunehmend mit Formen der Propaganda 2.0 verquickt.
 

Der Terrorakt findet seinen Abschluß und seine Vollendung in landesweiten Märschen Hunderttausender, die in hilfloser Trauer eine weiße Rose tragen und mit bitterem Gefühl stehen und von ernsten Gedanken erfüllt heimgehen. Im medialen Weihrauch stinkt der Sieg des Terrors gen Himmel."

Meine persönliche Meinung ist, daß Teile des herrschenden Establishments des Westens angesichts der sich permanent verstärkenden allseitigen Krisenerscheinungen innerhalb des kapitalistischen Systems die Praktizierung einer Strategie der Spannung, ähnlich der Ereignisse im Italien der 70-er Jahre, für opportun halten könnten. Das Ergebnis wäre eine schleichende Faschisierung des "Westens" mit grauenhaften Folgen für uns alle.

Die unterschiedlichen Krisenherde (Ökologie, Klima, Ressourcen, Energie, Finanzwesen, demokratische Verfaßtheit, Gesundheitsvorsorge und -versorgung, Bildungswesen,  Massenarbeitslosigkeit und Verarmung breiter Bevölkerungsschichten) verschmelzen mehr und mehr zu einer permanenten Krise aller Bereiche des menschlichen Lebens.

Die Regulierungs- und Interventionsmöglichkeiten innerhalb der Handlungsgrenzen des bürgerlich-parlamentarischen Sytems sowie der ihm zu Grunde liegenden kapital- und profitorientierten ökonomischen Basis, kurz gesagt die Handlungsspielräume der herrschenden Eliten, verringern sich atemberaubend schnell von Jahr zu Jahr.

Der Völkerrechtsnihilismus sowie der permanente Kriegszustand nach außen scheinen jetzt ihre innenpolitische Entsprechung zu finden. Dem gilt es Widerstand entgegenzusetzen, einen Widerstand der letztlich in die Entwicklung, Umsetzung und Gestaltung eines neuen gesellschaftlichen Modells notwending münden muß, bei Strafe des Untergangs der menschlichen Zivilisation. Wir nähern uns mehr und mehr einem Point of No Return, der sich mit drei Worten nicht passender umschreiben lässt: Sozialismus oder Barbarei! " 

„Wir stehen heute, genau wie Friedrich Engels vor vierzig Jahren voraussagte, vor der Wahl: entweder Triumph des Imperialismus und Untergang jeglicher Kultur, wie im alten Rom, Entvölkerung, Verödung, Degeneration, ein großer Friedhof; oder Sieg des Sozialismus, d. h. der bewussten Kampfaktion des internationalen Proletariats gegen den Imperialismus und seine Methode: den Krieg. Dies ist ein Dilemma der Weltgeschichte, ein Entweder - Oder, dessen Waagschalen zitternd schwanken vor dem Entschluss des klassenbewussten Proletariats.“ (Rosa Luxemburg 1915)

(sw)

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